Bombenanschlag auf Deutsche Sprachschule in Medellín (1994)

In den frühen Morgenstunden des 3. Februar 1994 erschütterten fünf Bombenanschläge der FARC-Guerilla die Stadt Medellín. Die Angriffe richteten sich gezielt gegen Unternehmen, die amerikanischen Staatsbürgern gehörten – doch traf es auch eine von Deutschen geführte Einrichtung: die Sprachschule RCE Internacional im Barrio Conquistadores.

Die Schule befand sich in der Nähe des damaligen Haupteingangs des Supermarktes "Superley" (heute Éxito im Unicentro). Die Guerilla verwechselte die deutschen Betreiber fälschlicherweise mit Amerikanern.

Am Eingang der Schule detonierte eine Bombe, die verheerende Schäden anrichtete: Das gesamte Schulgebäude wurde schwer beschädigt, die Infrastruktur zerstört und sämtliche Fensterscheiben in der Umgebung zerbarsten. Der Eigentümer befand zu dieser Zeit in seinem Büro hinter der Schule und entging nur knapp dem Tod.

Trotz des enormen Schadens gab es keine Unterstützung – weder von der Stadtverwaltung Medellín noch von der deutschen Botschaft. Der Inhaber der Schule musste die Kosten für die Wiederherstellung allein tragen.

Nach einiger Zeit konnte der Betrieb in deutlich kleineren Räumlichkeiten im gleichen Barrio gegenüber der Clínica Conquistadores bis Ende der 1990er-Jahre fortgesetzt werden.

Diese Seite dient als Erinnerung an diesen schrecklichen Akt der Gewalt und an die Widerstandsfähigkeit der Betroffenen.